Vorbereitung auf eine Arbeitswelt im Wandel
Die Arbeitswelt verändert sich. Aus diesem Grund spendet Google.org 50 Millionen US-Dollar an Nonprofit-Organisationen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die wirtschaftlichen Chancen für alle zu verbessern.
Die Arbeitswelt verändert sich. Überall werden neue Technologien eingeführt und für mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer bedeutet das, dass sie ganz neue Fertigkeiten erlernen müssen. Immer mehr Beschäftigte wagen den Wechsel in die Selbstständigkeit. Der demografische Wandel und die Veränderungen der Erwerbsbeteiligung in den Industrieländern tragen dazu bei, dass zukünftige Generationen neue Wege für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum finden müssen. Diese Neuerungen können aber auch als Möglichkeiten wahrgenommen werden. Wir haben die Chance, Arbeit im Allgemeinen zu überdenken. Lässt sie sich so verändern, dass sie nicht nur als Einnahmequelle dient, sondern auch einen tieferen Sinn und Zweck für Einzelpersonen und die Gesellschaft erfüllt?
Und genau da kommen Technologien ins Spiel. Seit Kurzem gibt es Google for Jobs, ein in die Suche integriertes Tool, mit dem Arbeitssuchende besser passende Stellen finden können. Außerdem kündigen wir heute eine 50-Millionen-Dollar-Initiative von Google.org an, um Menschen auf bevorstehende Veränderungen in der Arbeitswelt vorzubereiten. Wir unterstützen gemeinnützige Organisationen, die dieser Herausforderung mit innovativen Ideen begegnen und dabei vor allem drei Punkte erfüllen: (1) Sie schulen Arbeitssuchende in zukunftsorientierten Fertigkeiten, (2) sie suchen gezielt Stellen, die zu den Fähigkeiten und Talenten der Arbeitssuchenden passen, und (3) sie unterstützen Beschäftigte im Niedriglohnbereich. Europa, Kanada, Australien und die USA wurden bisher für diese Initiative ausgewählt und wir setzen alles daran, bald auch weitere Länder miteinbeziehen zu können.
Viele Forschungseinrichtungen, gemeinnützige Organisationen und Unternehmen untersuchen bereits, inwiefern sich die Arbeitswelt in naher Zukunft verändern wird, zum Beispiel durch neue Technologien, den demografischen Wandel oder die zunehmende Verbreitung der sogenannten Gig Economy. Wir werden diese Forschungsarbeiten mit zwei Millionen US-Dollar unterstützen. Warum? Es ist unfassbar wichtig, herauszufinden, wie sich die Arbeitswelt verändern wird und was zukünftige Arbeitskräfte benötigen oder auch erwarten. Außerdem wollen wir wissen, wie Technologie in diesem Bereich zum Erfolg beitragen kann. Im Laufe der nächsten zwei Jahre werden wir unsere Erkenntnisse aus der Forschung und der Zusammenarbeit mit einem wachsenden Netzwerk an Experten von Google, Alphabet und anderen Unternehmen teilen.
Nützliche Fertigkeiten für die zukünftige Arbeitswelt vermitteln
In einer in den USA durchgeführten Studie gab die Hälfte der befragten Manager an, dass "die Schulabgänger heutzutage nicht auf Vollzeitarbeit vorbereitet sind". Nur 8 % der Absolventen US-amerikanischer Highschools haben Kurse abgeschlossen, die sie auf das College und die zukünftige Arbeitswelt vorbereiten. Diese Schüler stehen allerdings vor einem Dilemma: Die Wirtschaftslage ändert sich so rasant, dass sie ihre Fertigkeiten ständig auffrischen müssen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Dabei wissen sie aber oft nicht einmal, wie sie ihre Fähigkeiten verbessern sollen.
Nur 8 % der Absolventen US-amerikanischer Highschools haben an Kursen teilgenommen, die sie auf das College und die zukünftige Arbeitswelt vorbereiten.1
In den letzten zwei Jahren haben einige US-Bundesstaaten mehr als 500 Millionen Dollar für Berufs- und technische Fachausbildungsprogramme aufgewendet, um dieses Problem zu lösen. Die Staaten und Gemeinden sind besonders ergebnisorientiert und investieren somit in Initiativen, die nachweislich Erfolge erzielen.
Der Google.org-Förderungsempfänger Social Finance arbeitet hier mit Behörden, Nonprofit-Organisationen und Arbeitgebern zusammen. Dank der finanziellen Unterstützung durch Google konnte Social Finance weitere Projekte entwickeln, mit denen benachteiligte junge Menschen auf das Arbeitsleben vorbereitet werden können. Dabei werden zuerst sinnvolle Berufs- und technische Ausbildungsprogramme ermittelt, die mit großer Wahrscheinlichkeit das Leben der Jugendlichen verbessern können. Social Finance setzt auf ausgewählte Programme für die Kapitalbeschaffung und innovative Finanzierungsmethoden. Dazu gehören zum Beispiel Pay-for-Success-Verträge, mit denen sich Risiken minimieren und Ressourcen den Projekten zuweisen lassen, die den größten Erfolg versprechen. Mitarbeiter von Google werden die Organisation ehrenamtlich unterstützen, beispielsweise bei der Strukturierung und Analyse von Daten, um die Effektivität der Programme zu bestimmen.
Bei der Arbeitssuche unterstützen
Arbeitssuchende haben oft Probleme, herauszufinden, welche Fertigkeiten gerade gefragt sind, oder die Anforderungen ihrer Traumjobs zu erfüllen. Wenn Funktionen für maschinelles Lernen in Jobplattformen integriert werden, können lokalisierte Echtzeitinformationen zu Arbeitsplätzen und personalisierte Empfehlungen abgerufen werden. Das ist jedoch nur hilfreich, wenn die Arbeitssuchenden diese Ergebnisse auch tatsächlich nutzen können.
Als eine gemeinnützige Organisation erhält das französische Unternehmen Bayes Impact Google.org-Förderung. Mit ihrer Website Bob Emploi will das Unternehmen beide genannten Probleme mithilfe von Technologielösungen beheben. Die Plattform nutzt anonymisierte, öffentliche Beschäftigungsdaten staatlicher Stellen in Frankreich, um Arbeitssuchenden individuelle Empfehlungen und Tipps zu geben. Mithilfe dieser Informationen können sie dann ihre Suche strategischer planen und eine passende Stelle finden.
Als wir Bob Emploi entwickelten, fragten wir uns: "Können wir nicht alle bisherigen Erfahrungen von Arbeitssuchenden nutzen, um denjenigen zu helfen, die jetzt nach einer Stelle suchen?"
- Paul Duan, Gründer von Bayes Impact
Wir stellen nicht nur finanzielle Mittel bereit, damit Bob Emploi verbessert und ausgebaut werden kann, sondern senden auch unsere Data Engineers zu Bayes Impact, die ehrenamtlich helfen, eine neue Funktion für die Plattform zu entwickeln. Und das sieht folgendermaßen aus: Unternehmen geben Informationen zu den Fertigkeiten an, die sie von zukünftigen Mitarbeitern erwarten, und das Bayes Impact-Team programmiert Algorithmen, die Arbeitssuchenden die Anforderungen für eine bestimmte Branche oder Position herausfiltern.
Google-Mitarbeiter werden das Bob Emploi-Team dann dabei unterstützen, eine Produkt-Roadmap für die Plattform zu erstellen, die Entwicklung der nächsten drei bis fünf Jahre zu planen und langfristige Ziele für den Ausbau und die Optimierung des Projekts zu setzen. Dank der Unterstützung von Google.org wird Bayes Impact voraussichtlich mindestens einer halben Million Arbeitssuchenden in Frankreich helfen können, die einfach den Überblick verloren haben.
Laut dem Bureau of Labor Statistics werden in den nächsten vier Jahren in den USA vor allem der Niedriglohnsektor und Dienstleistungsbereich stark anwachsen. Dazu zählen Pflegehelfer, Beschäftigte in der häuslichen Krankenpflege, Hausmeister und Reinigungskräfte. Das Wachstum der Branche ist zwar durchaus positiv, aber es muss unbedingt dafür gesorgt werden, dass die Beschäftigten auch einen angemessenen Lebensunterhalt verdienen.
Angestellte in diesen Bereichen müssen sich oft mit schlechten Arbeitsbedingungen und finanzieller Unsicherheit abfinden. Vor allem Hausangestellte – die ihren Arbeitgebern Zeit für andere Aufgaben verschaffen – gehören zu den am stärksten benachteiligten Gruppen auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Sie können sich nicht auf den Arbeitnehmerschutz verlassen, der die meisten Beschäftigten absichert.
Die bisherigen Probleme der Hausangestellten werden in der Arbeitswelt der Zukunft auch andere Berufsgruppen betreffen. Innovative Ansätze in diesem traditionell gefährdeten Sektor können daher auch anderen helfen.
- Palak Shah, Director of Social Innovations, Fair Care Labs
Die National Domestic Workers Alliance (NDWA) nutzt Technologie, um in ihrem Innovationszentrum Fair Care Labs Lösungen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Hausangestellte und Pflegekräfte zu entwickeln. Ihr wichtigstes Produkt ist Alia. Darüber können Hausangestellte unterstützende Leistungen erhalten, die für die meisten Beschäftigten in den USA gesetzlich vorgeschrieben sind. Dazu zählen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und grundlegender Versicherungsschutz.
Über Alia werden regelmäßig kleine Beiträge aus einem Pool von Kunden erhoben, um mit dieser Finanzierungsquelle Selbstständigen notwendige Unterstützung zu erschwinglichen Konditionen zur Verfügung zu stellen. Ein Beispiel ist eine Reinigungskraft in Brooklyn, New York, die sich bei der Arbeit verletzte und daher krankheitsbedingt ausfiel. Ihr Konto bei Alia ermöglichte ihr, sich zwei Tage bei fortbestehender Bezahlung krankzumelden. So konnte sie sich vollständig erholen und anschließend ihre Arbeit wieder aufnehmen.
Google.org stellt Fördermittel bereit, um vorhandene Tools wie Alia weiterzuentwickeln und neue Produktideen umzusetzen. Google-Experten beraten außerdem in Bereichen wie Produktmarketing, nutzerorientierte Gestaltung und maschinelle Übersetzung, um Alia den Menschen zur Verfügung stellen zu können, die die Dienste am dringendsten benötigen. Unter ihnen sind auch viele Beschäftigte, die kein Englisch sprechen.
Eine Wirtschaft voller Chancengleichheit
Das ist erst der Anfang. Wir möchten innerhalb der nächsten zwei Jahre viele weitere Projekte in diesem Bereich unterstützen. Außerdem freuen uns darauf, von Organisationen zu hören, die die zukünftige Arbeitswelt positiv beeinflussen. Mit unserem sozialen Engagement, unseren Produkten und unseren Mitarbeitern möchten wir nicht nur die Arbeit dieser Organisationen fördern, sondern auch Wege finden, um faire, erfüllende und rentable Arbeitsplätze für alle zu schaffen.